Detox yourself: Weniger Smartphone – mehr Leben!

detox smarthphone

Das Smartphone - Wundertüte und Teufelsinstrument zugleich. Auf der einen Seite versorgt es uns mit Informationen und belustigt uns mit leichter Unterhaltung. Doch natürlich hat es auch seine Kehrseite, da reicht ein vorsichtiger Rundum-Blick. Ich sehe Gesichter, die übermüdet sind, angestrengt, ein Lachen kommt vielen nur mehr selten über die Lippen. Genauso ging es mir als Smartphonebesitzer. Ich war nicht mehr Herr meines Selbst!

Am Anfang stand das Vergnügen, dann kam die Sucht

Ich war ein Spätzünder. Erst 2010 bin ich auf den Zug des Telefon-Internet-Alles-in-Einem-Super-Ding aufgesprungen. Dafür dann umso heftiger. Das Smartphone begleitete mich überall hin. Eine neue Dimension hatte sich geöffnet. Und das auch noch kostenlos, da mein Arbeitgeber die Kosten übernahm. Ein herrliches Gefühl der Wichtigkeit hat sich eingestellt.

Auf einen Schlag war ich allwissend und wurde immer gebraucht. Denn wenn der Arbeitgeber schon zahlt, dann ist es wohl nicht zu viel verlangt um 22:00 Uhr noch eine schnelle Mail zu beantworten. Ja ich gebe zu: Mir und meinem Ego hat das gefallen. Meiner Frau und meinem Sohn eher nicht. Das ist mir nur nicht so aufgefallen - denn ich war süchtig. Das 24-Stunden-rund-um-die-Uhr Smartphonieren hatte seinen Preis.

Mein Körper sagte Stopp. Ich bekam furchtbare Kopfschmerzen. Und das war das Beste, was mir passieren konnte. Im Krankenhaus, als die Schmerzen - dank hervorragenden Drogen aus der Flasche - nachgelassen haben, fand ich die richtigen Ingredienzien, um mein Leben und mein Tun zu überdenken - Raum und Zeit.

Ein Blick und Schritt zurück

Ich habe meine Gesundheit vernachlässigt, ich habe meine Freunde vernachlässigt und was am allerschlimmsten war, ich habe meine Familie vernachlässigt. Deshalb war ein drastischer Schritt notwendig. Ich habe gekündigt. Und mit der Kündigung hat sich auch mein Smartphone und mein Auto verabschiedet. Und da sich auch mein sicheres Einkommen verabschiedet hat, war Downshifting angesagt. Seither lebe ich ohne Smartphone. Und wie fühlt es sich an?

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Der Anfang war hart. Aber so ist das eben bei einer Sucht. Ich greife in meine Tasche und finde nichts. Ich stehe in der Früh auf und ich habe keine E-Mails zu checken. Ich sitze im Kaffeehaus und habe kein Smartphone, das ich stolz präsentieren kann. Kurz: Ich war nicht mehr wichtig. Das war ein Schlag in mein Egogesicht.

Auch ein Gefühl, das ich schon lange nicht mehr kannte, hat sich in mein Leben geschlichen – Langeweile. Denn ich habe nicht nur dem technischen Wunderwerk ade gesagt, ich gehe seither sehr bewusster mit meiner Zeit um. Auf Zeitungen und Radio verzichte ich ganz. Der Fernseher wird bewusst nur für meine Lieblingssendung angemacht. Und im Internet begrenze ich mich auch zeitlich.

Mit Verzicht zum Gewinner

Mittlerweile bin ich schon ein alter Hase im Verzichten. Und was soll ich sagen, ich habe gewonnen. Denn in einer Zeit, in der sich alles immer schneller bewegt - zumindest fühlt es sich so an - ist die Langeweile ein gutes Gefühl.  Ich sitze am Küchentisch und plaudere mit meiner Familie, treffe mich öfters mit Freunden und finde Zeit, ein gutes Buch zu lesen. Kurz - das Leben ist leichter geworden, persönlicher und pünktlicher.

Zum Telefonieren borge ich mir das Telefon meiner Frau – ein Gemeinschaftstelefon wie früher. Und wenn ich mit ihr einen Treffpunkt ausmache, dann macht es dem Familienfrieden wegen Sinn, pünktlich zu sein.  Man glaubt es kaum, man macht sich gemeinsam einen Treffpunkt aus und beide erscheinen pünktlich, ohne vorher fünfmal hin und her zu telefonieren – welch ein Wunder (gut, abgesehen von einer Ausnahme, aber die Geschichte würde jetzt zu lang werden…)

[Nachtrag] Diesen Beitrag habe ich vor 5 Jahren verfasst. Mittlerweile habe ich zwar wieder ein Smartphone doch das Experiment hat mir die Augen geöffnet und mir sehr geholfen bewusster damit umzugehen. Ich rate auch meinen Kunden im Resilienztraining sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Dies bringt eine gute Portion Gelassenheit und Selbstbestimmung in dein Leben. Unten stehend findest du meine Tipps für einen bewussten Umgang mit dem Smartphone.

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Smartphone-freie Zeit

Nimm dir Zeit und stelle dir folgende Fragen:

  • Wann, wo und wie muss das Smartphone dabei sein?
  • Wann kann ich es still in die Ecke legen?
  • Wie könnte ich es effizienter nutzen?
  • Auf welche Funktionen / Apps kann ich verzichten?

Es gibt viele Möglichkeiten seine Smartphone Nutzungsgewohnheiten zu ändern. Ein paar Möglichkeiten, um das Smartphone in seine Schranken zu weisen, möchte ich hier aufzeigen.

  • Schaffe Dir bewusst telefon-freien Raum:
    • U-Bahn / Straßenbahnfahrt ohne Telefon – mal wieder bewusst Umgebung und Mitmenschen wahrnehmen
    • Spielplatzzeit - strengstes Smartphone-Verbot
    • Schlafzimmer zur NO-NO-NO-GO Area erheben - der Lieben wegen.
    • Tagesplan mit telefon-freien Stunden - die ersten zwei Morgenstunden oder die letzten zwei Abendstunden machen durchaus Sinn.
  • Schalte die automatische Synchronisierung deiner Apps und E-Mails ab. Dies verhindert die ständige Störung durch Benachrichtigungen.
  • Lösche unnötige Apps und schaffe Klarheit auf Deinem Smartphone.
  • Bündle und beschränke Deine Smartphone-Zeit bewusst auf zwei oder dreimal pro Tag. Nur zu dieser Zeit wird telefoniert, werden E-Mails oder Facebook Updates gecheckt. Während der restlichen Zeit kannst Du das Smartphone ruhig auf stumm schalten. Keine Sorge, die Welt wird sich weiter drehen.
  • Nutze Einstellungen im Menü "Digitales Wohlbefinden". Hier kannst du Einstellungen vornehmen wie z:B. Blaufilter, Nachtmodus oder App-Timer, die dir helfen deinen Umgang mit dem Ding zu optimieren.

Nimm dir mehr Zeit für dich und deine Mitmenschen und du gewinnst auf jeden Fall!

Vielleicht möchtest auch du schon bald verzichten und gewinnen!

Liebe Grüße

Karl

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Über Karl

Hi, ich bin Karl Allmer. Als zertifizierter Fachtrainer, diplomierter Resilienztrainer und selbstständiger Unternehmer bin ich ein Spezialist in den Bereichen Stressbewältigung und Resilienz. Seit 2014 unterstütze ich Menschen mit Methoden der Stressbewältigung und Techniken aus dem Resilienztraining dabei, Ihre persönliche Widerstandsfähigkeit zu stärken.

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