Zielstrebig zur Balance, oder wie?

 

FB_BalanceDer Terminkalender ist voll, der Tag zu kurz, man hetzt von einer Aufgabe zur nächsten und am Ende stellt man sich etwas trübsinnig die Frage: „Was habe ich eigentlich den ganzen Tag gemacht?“ Deshalb habe ich begonnen, meinen normalen Arbeitstag zu hinterfragen. Mein Ziel ist es, ein Leben in Balance zu führen. Die Frage ist nur, womit soll man beginnen?

 

Bei Lothar J.  Seiwert habe ich gelesen, dass die Balance zwischen den Themen „Arbeit und Leistung“, „Sinn und Kultur“, „Familie und Kontakt“ sowie „Gesundheit und Sport“  im Leben hergestellt werden soll. Dabei wird man zum Manager seiner selbst, es gilt sich selbst zu führen und Ziele zu setzen. Jeder Bereich sollte genügend Aufmerksamkeit bekommen, um so ein zufriedenes und selbstbestimmtes Leben zu führen. Hui, als sein eigener Manager hat man anscheinend ganz schön viel zu tun.

Ehrgeizig die Balance erreichen

Zu Beginn nehme ich mal nur einen Bereich heraus, bei dem die Zieldefinition recht einfach zu bewerkstelligen ist. Bei „Gesundheit und Sport“ setze ich mir folgende Ziele: 3 x wöchentlich laufen und den Alkoholkonsum auf maximal 1 x pro Woche zu reduzieren. Das Sport-Ziel klingt überschaubar, denn das Laufen an sich macht mir Spaß, es ist meistens nur der innere Schweinehund, der mich lieber auf der Couch knotzen lässt und sich dann auch noch ein Bier von der Liebsten bringen lässt. Eine schlechte Kombination sowohl für die Gesundheit als auch für das Eheleben. Ich sehe also meiner Zukunft als gesunder Lebenskünstler positiv entgegen. Ich beginne damit, mir die Zeit für das Training einzuräumen. Dafür muss anderes  aus dem Terminkalender gestrichen werden. Denn wie in dem Buch „Balance your Life. Die Kunst sich selbst zu führen“  von Lothar J.  Seiwert beschrieben, muss man zur Überwindung des Schweinehundes andere Bedürfnisse zurückstellen.

Das mache ich somit: Dienstag, Donnerstag und Samstag sind im Laufplan eingetragen, dafür fällt „How I Met Your Mother“ unter der Woche weg. Und am Wochenende werde ich zum Frühaufsteher, damit ich noch vor dem gemeinsamen Familienfrühstück zurück bin. Also alles paletti, jetzt geht es nur mehr um das Tun. Das wird wohl die einfachste Übung. In den ersten Wochen wird das Sportprogramm top ausgeführt, teilweise kann ich ein paar extra Einheiten einschieben. Denn wenn man sich vornimmt keine Wiederholungen von „How I met your Mother“ mehr anzusehen, man glaubt gar nicht wieviel Zeit dann übrig bleibt.

Als der Herbst und mit ihm Kälte und Regen langsam hereinbrechen, ist die Motivation noch immer top. Das Sportziel kann ich Woche für Woche abhacken. Trotzdem stellt sich die Gesamtzufriedenheit nicht wirklich ein, irgendetwas fehlt. Vielleicht ist es das schlechte Gewissen, das mich plagt? Mit einem Bier in der Hand muss ich nämlich feststellen, dass mein Alkoholkonsum- Ziel sich nicht umsetzen hat lassen. Aber was soll man machen?

Weniger Balance mehr Ruhe

Der Autor Tom Hodgkinson hat es in seinem Buch „Anleitung zum Müßiggang“ ganz gut beschrieben –  „Je weniger Regeln es gibt, desto weniger Schuldgefühle hat man“. Und wenn man den Abend nicht genießen kann, dann hat man entweder ein zu hohes Ziel gefordert oder, wie in meinem Fall, könnte vielleicht ein Besuch bei den Anonymen Alkoholikern auch nicht schaden. Aber das ist eine andere Geschichte. Egal, der absolute Glücksweg durch Zieldefinition wird es für mich wohl nicht. Obwohl ich sagen muss, ich laufe immer noch und es macht Spaß. So gesehen passt es dann wieder.

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Liebe Grüße 
 
 Karl
 
 
 
 
Karl
  
Bild: unsplash.com
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Über Karl

Hi, ich bin Karl Allmer. Als zertifizierter Fachtrainer, diplomierter Resilienztrainer und selbstständiger Unternehmer bin ich ein Spezialist in den Bereichen Stressbewältigung und Resilienz. Seit 2014 unterstütze ich Menschen mit Methoden der Stressbewältigung und Techniken aus dem Resilienztraining dabei, Ihre persönliche Widerstandsfähigkeit zu stärken.

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